Was ist das Asian Handicap?

Asian Handicaps kommen, wie der Name schon sagt, vom asiatischen Wettmarkt – sie sind dort schon lange unter dem Namen Hang Cheng bekannt. Inzwischen haben sie auch den europäischen Wettmarkt erobert. In unserem folgenden Ratgeber erklären wir, was Asian Handicap ist, welche Arten es gibt und worauf sonst noch zu achten ist.


Asian Handicap – die Definition

Die Asian Handicap Wetten stammen ursprünglich aus Asien und es gibt verschiedene Formen. Das Prinzip ist allerdings immer gleich: es gibt kein Unentschieden, sondern nur Sieg oder Niederlage. Asian Handicap Wetten funktionieren genauso wie die klassischen Handicap Wetten. Denn auch hier wird ein bestimmter Stand zum realen Spielergebnis addiert und somit der fiktive Sieger ermittelt. Die asiatische Variante unterscheidet sich von klassischen Handicap Wetten dadurch, dass dem Außenseiter ein Punktevorsprung nicht nur in Form von ganzen Toren, sondern auch von halben Toren (0,5), dreiviertel Toren (0,75) oder viertel Toren (0,25) gegeben wird.

Bei Sportwetten mit Handicap geht eine der beiden Mannschaften (in der Regel der Außenseiter) mit einem bestimmten Punkte Vorsprung an den Start. Andersrum gesagt hat der Favorit eine tiefer angesetzte Wertung, das sogenannte Handicap. Diese Punkte werden auf das spätere reale Endergebnis hinzuaddiert. Im Gegensatz zur Mehrwegwette besteht beim Asian Handicap keine Möglichkeit eines Unentschiedens, bzw. erstattet der Sportwetten Anbieter in diesem Fall den Wetteinsatz wieder zurück. Asian Handicap wird überwiegend bei Fußballwetten verwendet.


Die verschiedenen Asian Handicap Arten

Ganze Asian Handicap

Im Unterschied zu den anderen Asian Handicap Wetten gibt es bei dem ganzen Handicap auch ein Unentschieden als möglicher Wettausgang. Diese Wettart wird von den meisten Buchmachern angeboten und ist die mit am häufigsten verwendete Wettart. Fällt in einer Begegnung ein Unentschieden, so erhält der Kunde seinen Wetteinsatz zurück. Dies sieht dann folgendermaßen aus:

  • Team A siegt mit einem Tor Vorsprung bei Handicap A -1 oder B +1

Denn infolge des Handicaps wird dem Sieger ein Punkt abgezogen, wodurch ein Remis entsteht. Anders würde es aussehen bei einem Handicap A -2 oder B +2, denn dann wird die Wette als gewonnen gewertet. Dasselbe würde auch dann passieren, wenn Team A zwei Tore erzielen würde.

Halbe Asian Handicap

Ein Beispiel für halbe Asian Handicap Wetten:

  • Team B +1,5

Gewinnt im obigen Beispiel das Team A mit einem Punkt Vorsprung, so gewinnt der Wettschein.

Viertel Asian Handicap

Bei Viertel Asian Handicap Wetten wird der Wetteinsatz auf zwei Wetten aufgeteilt. Beispiel:

  • Team B +0,25

Setzt der Kunden zum Beispiel zehn Euro auf B +0,25, so wird der Wetteinsatz aufgeteilt auf jeweils fünf Euro auf Handicap null und fünf Euro auf Handicap +0,5. Siegt nun das Team A, ist der gesamte Wetteinsatz von zehn Euro verloren. Bei einem Unentschieden hingegen erhält der Spieler fünf Euro für die 0er Wette zurück und die Asian Handicap Wette auf Team B +0,5 gilt als gewonnen. Die fünf Euro werden mit der jeweiligen Quote multipliziert und ausgezahlt. Bei einem Sieg hingegen für Team B ist die gesamte Wette gewonnen und die vollen zehn Euro werden mit der Wettquote multipliziert.

Null Asian Handicap

Bei der Null Asian Handicap Wette erhält der Tipper im Fall eines Remis seinen Einsatz zurück.


Asian Handicap bei Livewetten

Die oben geschilderten Wettarten können bei einigen Buchmachern auch in Echtzeit getippt werden. Dabei gilt die Besonderheit, dass sich die  Asian Handicap Wette dann nur noch auf die restliche Zeit bis zum Ende der Begegnung bezieht. Somit zählt hier der Punktestand zwischen Wettabgabe und dem Spielende. Das macht die Wette besonders spannend. Zum Zeitpunkt der Tippabgabe wird dann immer von einem virtuellen Spielstand von 0:0 ausgegangen. Hat der Spieler eine Asian Handicap Wette bei einem tatsächlichen Spielstand von 1:0 auf A -0,5 platziert, so muss die Mannschaft A mit zwei Toren Vorsprung gewinnen, damit das Ticket gewinnt.

Im Prinzip geht es also darum, dass eine Asian Handicap Wette möglichst so gestaltet wird, dass nur zwei Spielausgänge möglich sind und dass die Wettquoten ungefähr gleich hoch sind. Die Quoten sollten im Idealfall für die beiden Teams etwas unterhalb von 2.0 liegen.


Die Vorteile bei Asian Handicap Wetten

Grundsätzlich gibt es zwei Vorteile, die für Asian Handicap Wetten sprechen:

  1. Es sind nur zwei Spielausgänge möglich: aufgrund des gewählten Handicaps fällt das Unentschieden entweder komplett weg, zum Beispiel bei halben Wetten, oder aber es ist bereits im Vorfeld gar kein Unentschieden möglich. Dort, wo es Unentschieden gibt, bei ganzen Handicap oder bei 0er Handicap, wird vom Buchmacher der Wetteinsatz komplett zurückerstattet.
  2. Die Quoten sind für beide Mannschaften ungefähr gleich: da es nur für einen Sieg von beiden Teams Quoten gibt, ist die Chance auf Gewinn deutlich höher als bei anderen Wettarten und dadurch führen Asian Handicap Wetten durchschnittlich zu mehr Erfolg. Die Wettanbieter wählen die Quoten für Handicaps in der Regel so, dass sie für beide Teams etwa gleich hoch sind. Meistens wird dann eine Wettquote von ungefähr 1.9 für einen Sieg des Heimteams, aber auch für einen Sieg des Gästeteams angeboten. Wer daher gerne Tipps auf Favoriten platziert, aber nicht zu zu niedrigen Quoten wetten möchte, die nur knapp oberhalb von 1.0 liegen, der sollte Asian Handicap Wetten wählen. Dabei muss natürlich berücksichtigt werden, dass nicht nur der absolute Top-Favorit in der Begegnung gewinnt, sondern bei der Platzierung des Tipps muss der Spieler auch berücksichtigen, das richtige Handicap für den Außenseiter zu wählen. Denn der Sieg muss immer in einer bestimmten Höhe erfolgen, damit eine Wette auf Asian Handicap gewonnen ist.