Eklat bei 1860 München: Kapitän Sascha Mölders vorerst suspendiert

Ein ganzer Münchner Stadtteil steht kopf. Kapitän, Clubikone und Liebling der Fans, Sascha Mölders sei vom Mannschaftstraining suspendiert worden. Dies teilte Mölders selbst auf seinem Instagram-Kanal mit. Er solle nicht mehr zum Mannschaftstraining erscheinen, sei ihm mitgeteilt worden, er solle zukünftig individuell trainieren. Er sei „schockiert“, schrieb der 36-Jährige. Der Verein bestätigte die Meldung mit einem kurzen Twitter-Eintrag. Mölders werde bis auf Weiteres nicht im Kader stehen, hieß es dort. Auf der Vereinswebseite wurde die trockene Meldung verbreitet, man habe sich für diesen Schritt „aus einer fortlaufenden Analyse der Entwicklung der vergangenen Wochen“ entschlossen. Offenbar lagen die Nerven bei den 1860ern nach dem 2:5-Debakel gegen den 1. FC Magdeburg blank.

Die Fans sind empört. Für sie ist Kultkicker Mölders unverzichtbar. Intern hatte sich der Rauswurf aber wohl schon seit einiger Zeit angebahnt.

“Schlimmster Alptraum” für die Löwen-Fans

Sascha Mölders hat bei den Fans von 1860 München mittlerweile Kultstatus erlangt. Die meisten 1860-Anhänger können sich den Verein ohne den Oldie nicht vorstellen. Die Fans lieben ihn nicht nur wegen seiner sportlichen Leistungen – in der vergangenen Saison war er mit 22 Treffern immerhin Drittliga-Torschützenkönig – sondern auch, weil er so anders ist, als seine Kollegen.

Mölders, der sich mit Blick auf seinen Bauchansatz selbstironisch als „Wampe von Giesing“ bezeichnet hatte, verbringt die Zeit nach einem Spiel gern mit den Fans bei Bratwurst und Weißbier. Eine Anhängerin reagierte auf die Meldung seiner Suspendierung mit den Worten, das sei der „schlimmste Alptraum”. Der “Fußballgott“ sei aus dem Verein geschmissen worden.

Gründe für den Rauswurf: Mangelnde Fitness und interne Streitigkeiten?

Mölders Suspendierung bahnte sich offenbar seit einiger Zeit an. Der Routinier ist innerhalb der Mannschaft mittlerweile umstritten. Mehrfach soll es zu lautstarken Auseinandersetzungen zwischen Mölders auf der einen Seite und Mitspielern und Vereinsverantwortlichen auf der anderen Seite gekommen sein.

Gründe für die schlechte Laune gibt es genug. Während man am Ende der vergangenen Saison den Aufstieg nur knapp in der Relegation verpasste, ist man in der laufenden Saison vom erklärten Ziel des Aufstiegs in die 2. Liga meilenweit entfernt.

Mannschaft befindet sich in sportlicher Krise

Nach bislang nur fünf Ligasiegen steht man auf dem 12. Tabellenplatz. Zuletzt gab es gegen Waldhof Mannheim (1:3) und Magdeburg (2:5) zwei deutliche Niederlagen in Folge.

Auch Mölders selbst präsentierte sich in den letzten Spielen zugegebenermaßen nicht in Bestform. Der bullige Angreifer erzielte zwar auch in der laufenden Saison wenigstens fünf Tore. Aber gerade in den letzten Partien, die verloren gingen, gelang ihm nicht mehr viel.

Hat Mölders doch noch eine Chance bei 1860?

Auch Mölders viele Nebentätigkeiten als Fußball-Experte und Kolumnist sind der Vereinsführung der 1860er offenbar ein Dorn im Auge. Löwen-Geschäftsführer Günther Gorenzel habe Mölders eigenen Angaben zufolge persönlich geraten, seine medialen Nebentätigkeiten „zurückzuschrauben“ und sich mehr auf das sportliche Geschehen auf dem Platz zu konzentrieren.

Indes versucht man von Vereinsseite die Wogen zu glätten. Eine Suspendierung von Sascha Mölders habe nie im Raum gestanden, heißt es jetzt. Mölders habe die Situation falsch interpretiert.

Trainer Michael Köllner habe dem Kapitän einen individuellen Trainingsplan vorgeschlagen, mit dem er sich „wieder in Verfassung“ bringen sollte. Dies sei von Mölders irrtümlicherweise so aufgefasst worden, dass der Trainer nicht mehr mit ihm plane. Das habe aber zu keinem Zeitpunkt zur Diskussion gestanden, erläutert Gorenzel.

Weitere personelle Konsequenzen sind nicht ausgeschlossen

Beobachter konnten sich des Verdachts nicht erwehren, dass für die sportliche Talfahrt der Löwen ein Sündenbock gesucht wurde, den man wohl zwischenzeitlich im Mannschaftskapitän gefunden zu haben glaubte. Wie die Sache letztlich ausgeht, ist aber noch nicht raus.

Viele fragen sich inzwischen, wie viel Anteil eigentlich der Geschäftsführer an der gegenwärtigen Misere hat. Löwen-Investor Hasan Ismaik hatte in früheren Stellungnahme immer ausdrücklich der gesamten sportlichen Leitung den Rücken gestärkt.

Nach dem sportlichen Offenbarungseid im Spiel gegen den 1. FC Magdeburg (2:5) sprach er dann davon, dass „Köllner und die Mannschaft“ nicht zur Diskussion stünden. Heißt das Gorenzel steht zur Diskussion?

Der Vertrag des Geschäftsführers läuft noch bis Saisonende. Gut möglich, dass man ihn per Klausel auch schon zum 31. Dezember kündigt.

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