Am 30. Spieltag der Bundesliga kommt es in Dortmund zu einem echten Spitzenspiel – zumindest wenn man die inoffizielle “Corona-Tabelle” als Maßstab nimmt. Seit dem Neustart haben nämlich nur die Bayern mehr Punkte geholt als der BVB und Hertha BSC. Die Berliner sind so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia ist die Hauptstadt-Elf kaum wiederzuerkennen. Der Klassenerhalt ist spätestens seit dem letzten Wochenende gesichert. In Dortmund hat man die Meisterträume inzwischen begraben, ab sofort gilt der zweite Platz als Ziel für den Endspurt. Die Buchmacher sehen im BVB den turmhohen Favoriten, aber unsere Redaktion sieht die Sache nicht so eindeutig. Alles weitere lesen Sie in unserem BVB – Hertha Wett-Tipp.
Dortmund gegen Hertha – das ist auch ein echtes Traditionsduell, das in der Bundesliga schon viele Geschichten geschrieben hat. Man nehme nur das Hinspiel im vergangenen November, als ein gewisser Jürgen Klinsmann seine Premiere als Chefcoach der Berliner gab. Der BVB gewann etwas glücklich mit 2:1 und bei Hertha begann mit Klinsmann eines der unrühmlichsten Kapitel der Clubgeschichte.
BVB gegen Hertha: Das ist die Ausgangslage
Inzwischen hat sich die Situation bei beiden Vereinen grundlegend geändert. Bei Borussia Dortmund sitzt mit Lucien Favre zwar noch immer derselbe Trainer auf der Bank, aber die Mannschaft hat ein anderes Gesicht. Vor allem die Verpflichtungen von Emre Can und Erling Haaland in der Winterpause haben die Qualität des BVB deutlich erhöht. Und seit der Systemumstellung auf ein flexibles 3-5-2 steht Dortmund auch defensiv wesentlich besser als in der Hinrunde.
Bei Hertha BSC hat sich so ziemlich alles verändert. Auch der Kader der Hauptstädter wurde nach der ersten Saisonhälfte personell aufgebessert, aber vor allem gab es zwischenzeitlich großes Chaos abseits des sportlichen Geschehens auf dem Platz. Jürgen Klinsmann verließ die Hertha bekanntlich im Zorn, es folgte eine peinliche Schlammschlacht. Interimstrainer Alexander Nouri agierte äußerst unglücklich und wurde mitten in der Corona-Pause von Bruno Labbadia ersetzt.
Und siehe da, unter dem gebürtigen Darmstädter läuft es plötzlich bei der Hertha. Labbadia hat nur vier Spiele gebraucht, um das Abstiegsgespenst endgültig aus Berlin zu vertreiben. In den verbliebenen fünf Saisonspiele darf Hertha nun sogar ein verwegenen Blick auf die europäischen Tabellenränge riskieren.
Die Formkurve: Borussia Dortmund
Der BVB spielt eine famose Rückrunde und hat zehn seiner zwölf Partien gewonnen. Zur ersten Deutschen Meisterschaft seit 2012 wird es aber trotzdem nicht reichen. Dafür hat Dortmund schon in der ersten Saisonhälfte zu viele Punkte leichtfertig liegen gelassen. Und im Jahr 2020 kassierte die Borussia zwar nur zwei Niederlagen – aber die waren verheerend.
In Leverkusen am 8. Februar führte der BVB bis in die Schlussphase mit 3:2 und kassierte dann noch zwei überflüssige Gegentore. Und auch vergangene Woche im Topspiel gegen den FC Bayern war der BVB alles andere als unterlegen. Es fehlten aber Spielglück und die nötige Effizienz im Abschluss. Die Bayern gewannen mit 1:0, es war die Vorentscheidung im Titelrennen.
Dortmund will nun so schnell wie möglich die Qualifikation für die Champions League perfekt machen. Dafür müsste am Samstag ein Sieg gegen die Hertha her, denn die Konkurrenz aus Leipzig, Gladbach und Leverkusen ist verdammt hartnäckig. Immerhin konnte der BVB sich am letzten Sonntag beim 6:1 in Paderborn schon mal warm schießen. Vor allem Top-Talent Jadon Sancho ist schon wieder in herausragender Form.
Die Formkurve: Hertha BSC
Hertha BSC scheint so langsam Experte für Geisterspiele zu sein. Bislang trat die Alte Dame vier Mal in einem Match ohne Fans an, die Ausbeute mit drei Siegen und einem Remis kann sich sehen lassen. Das hat ganz sicher aber auch mit Bruno Labbadia zu tun. Der neue Coach hat der Mannschaft neue Stabilität und ein klares Offensivkonzept verpasst.
Gegen die TSG Hoffenheim (3:0), Union Berlin (4:0), RB Leipzig (2:2) und zuletzt am Samstag gegen den FC Augsburg (2:0) trat die Hertha teilweise schon wie ein echtes Spitzenteam auf. Defensiv steht die Labbadia-Elf dicht gestaffelt – und vorne blühen die Angreifer um Vedad Ibisevic und Krzysztof Piatek regelrecht auf.
Die Statistik gegen den BVB dürfte Hertha hingegen weniger Mut machen. Von den letzten zehn Bundesliga-Spielen gegen Dortmund konnten die Berliner nur ein einziges gewinnen.
Wett-Tipp & Prognose: Borussia Dortmund – Hertha BSC (06.06.2020)
Dortmunds Trainer Lucien Favre hat personell wieder deutlich mehr Alternativen. Stürmer Erling Haaland dürfte rechtzeitig wieder fit werden, auch bei Jadon Sancho und Axel Witsel könnte die Luft schon wieder für 90 Minuten reichen. Ein Fragezeichen gibt es noch in der Innenverteidigung, wo Mats Hummels gelbgesperrt ist.
Der BVB ist die zweitbeste Heimelf der Bundesliga ist im Signal Iduna Park offenbar auch ohne Fans eine Macht. Aktuell hat Dortmund nach 29 Spielen schon 80 Tore erzielt – nie war der BVB in einer Saison besser. Das Offensivpotenzial der Favre-Elf ist gigantisch.
Hertha muss man in der aktuellen Form zu den Topteams der Bundesliga zählen. Die Bilanz der letzten vier Spiele mit zehn Punkten und 11:2 Toren spricht eine deutliche Sprache. Die TV-Zuschauer dürfen sich am Samstag ab 18:30 Uhr auf ein attraktives Match mit vielen Toren freuen. Wie sagen: Es fallen mindestens vier Treffer!
Unser Borussia Dortmund - Hertha BSC Experten Wett Tipp:
Die Hertha-Offensive war zuletzt bärenstark – und der BVB hat ja eigentlich immer das Potenzial für ein echtes Feuerwerk. Beide Mannschaften werden voll auf Sieg und mit offenem Visier spielen. Bei den viele Top-Stürmern auf dem Platz sind viele Tore eigentlich garantiert. Wir setzen auf ÜBER 3,5 Treffer.
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