Vom Führungs- zum Bankspieler: Sabitzers schwerer Stand bei Bayern

Marcel Sabitzer wechselte im August letzten Jahres vom RB Leipzig zum FC Bayern München. Auch auf besonderen Wunsch des neuen Bayern-Coachs Julian Nagelsmann, der ein paar Wochen vorher ebenfalls aus Leipzig nach München geholt worden war. Sabitzer war in Leipzig ein absoluter Schlüsselspieler, in der Saison 2020/21 sogar Mannschaftskapitän. Auch in der österreichischen Nationalmannschaft stellte er seine Qualität im zentralen Mittelfeld wiederholt unter Beweis. Bei der EM im vergangenen Jahr erreichte er mit dem ÖFB-Team das Achtelfinale, stand dort in allen vier Spielen in der Startelf. Bei den Bayern war der vielseitig einsetzbare Österreicher wohl von vornherein als Edelreservist angedacht, als jemand, der Ausfälle der Stars ohne großen Qualitätsverlust ersetzen könnte. Die Rechnung ging bislang weder für Sabitzers neuen Verein, noch für ihn selbst auf.

Ende August 2021 für rund 16 Millionen Euro nach München gewechselt, – ein Schnäppchen, dachte man damals – kam er bislang lediglich 20-mal zum Einsatz, nur fünfmal in der Startelf. Und dann oft auf Positionen (Linksverteidiger), die nicht seiner Ausbildung entsprechen. Insofern verwundert es nicht, dass er bei seinen wenigen Einsätzen, nicht besonders überzeugen konnte.

Wenig Platz für Sabitzer im Top-Kader des FC Bayern

Nun konnten man sich von vornherein ausrechnen, dass es für Sabitzer extrem schwer werden würde, sich auf seiner angestammten Position im zentralen Mittelfeld bei den Bayern einen Stammplatz zu erarbeiten. Wenn Thomas Müller, Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Jamal Musiala … fit sind, ist für den 27-jährigen Österreicher nur noch Platz auf der Bank.

Allerdings waren ja die genannten Bayern-Stars nicht immer fit. Kimmich fehlte rund zwei Monate coronabedingt, auch Musiala musste zwischenzeitlich in die Quarantäne, verletzte sich dann an der Hand. Und Leon Goretzka laboriert nun auch schon seit Monaten an seiner Patellasehne. Eigentlich beste Voraussetzungen für Sabitzer, in die Lücke zu springen, für die er vorgesehen war.

Schwache Leistungen bei den wenigen Einsätzen

Aber ausgerechnet in der Phase, in der er sein Können unter Beweis hätte stellen können, fiel der ÖFB-Nationalspieler ebenfalls verletzungsbedingt aus. Wieder genesen, spielte er dann unter den Erwartungen. Oft kam er in Partien zum Einsatz, in denen er nicht sehr glücklich agierte, und die dann verloren gehen.

Bei der Bayern-Niederlage gegen den FC Augsburg am 12. Spieltag kreiden ihm viele das 0:2 an, das nach einem Ballverlust Sabitzers zustande kam.

Bei der 1:2-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach am 18. Spieltag, als der Österreicher in Folge eklatanter Personalengpässe der Bayern als Linksverteidiger aushelfen musste, sah man ihm seinen Trainingsrückstand deutlich an.

Keine Sicherheit und kein Selbstvertrauen

Für viele sind Sabitzers Probleme beim deutschen Rekordmeister nicht verwunderlich. Der Ex-Bayern-Profi, Rekordnationalspieler und jetzige TV-Experte Lothar Matthäus gab zu bedenken, dass schon viele zu den Bayern gekommen seien, die es dann nicht geschafft hätten.

Bei der Klasse, die die Münchner im Mittelfeld hätten, gäbe es für Sabitzer dort keinen Startelfplatz. Und für außen habe er nicht die Geschwindigkeit. Wenn er dann zu Kurzeinsätzen käme, sei er dann verständlicherweise verkrampft und unsicher, werde auch von den Mitspielern nicht so gesucht, wie in Leipzig, analysiert Matthäus.

Gerüchte über Wechsel: Geht Sabitzer im Sommer wieder weg aus München?

Die Frage ist, wie die Probleme um Österreichs einstigen Fußballer des Jahres gelöst werden sollen. Sollte man ihn erstmal trainieren lassen, damit er richtig in Form kommt, statt ihn angeschlagen als Lückenbüßer zu verheizen?

Sollte sich beim deutschen Rekordmeister für Sabitzer auf Dauer kein Platz finden lassen, wäre ein Vereinswechsel eine Option. Es gäbe sicher den einen oder anderen deutschen Bundesligaverein, der einen Spielmacher im offensiven Mittelfeld brauchen könnten.

Fragt sich natürlich, ob der 27-Jährige, mit angeschlagenem Selbstbewusstsein, irgendwo direkt wieder die Rolle des Schlüsselspielers übernehmen könnte. Und in einem Topklub hätte er dieselben Probleme wie in München.

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