Viele Tennisfans hatten sich bereits auf den Viertelfinal-Knaller zwischen Roger Federer und Novak Djokovic gefreut – doch in der Nacht zum Dienstag kam alles anders in Flushing Meadows. Während sich Djokovic in der Tropen-Hitze von New York noch zu einem Dreisatz-Sieg gegen den Portugiesen Joao Sousa durchschleppte, musste Federer seinem Körper in der Night-Session Tribut zollen.
Als der 20-malige Grand Slam-Sieger um 1 Uhr morgens, immer noch in drückender Schwüle, den größten Centre Court der Welt verließ, war die größte Sensation der US Open 2018 perfekt. Mit 3:6, 7:5, 7:6 (9:7), 7:6 (7:3) hatte der Australier John Millman sein großes Idol aus dem Turnier geworfen. Im Viertelfinale bekommt es der 29-Jährige am Mittwoch (05.09.) nun mit dem nächsten Topspieler zu tun. Kann die Nummer 55 der Welt nach Federer auch Djokovic auf die Heimreise schicken oder läuft diesmal alles nach Plan?
Novak Djokovic Form
Der Serbe gab im Turnierverlauf erst zwei Sätze ab und bezwang im Achtelfinale den Portugiesen Joao Sousa glatt in drei Durchgängen mit 6:3, 6:4, 6:3. Auch die Vorbereitung auf das letzte Grand Slam-Turnier des Jahres verlief nach Plan für die ehemalige Nummer 1 der Welt. Im Endspiel von Cincinnati schlug er Roger Federer und schnappte sich seinen zweiten Turniersieg in diesem Jahr.
Den ersten feierte er auf dem „heiligen Rasen“ in Wimbledon, als er nach einem epischen 5-Satz-Krimi im Halbfinale gegen Rafael Nadal dann im Endspiel dem Südafrikaner Kevin Anderson keinerlei Chance ließ. Der 31-Jährige, der ab Mitte 2018 wieder zu alter Form gefunden hat, hat eine Jahresbilanz von 38:10-Erfolgen und ist mittlerweile seit zehn Partien ungeschlagen. Zweimal (2011, 2015) hat er die US Open schon gewonnen, stand zudem noch 5-mal im Endspiel. Nachdem er im Vorjahr verletzungsbedingt passen musste, ist der Hunger auf Erfolg beim „Djoker“ größer als zuvor. Zudem hat er gegenüber Millman den Vorteil, solche großen Matches auf großer Bühne schon zur gespielt zu haben, während der Australier noch nie so weit bei einem großen Turnier gekommen ist. Spricht also (fast) alles für einen Djokovic-Sieg aber das dachte man bei Federer gegen Millman vorher ja auch…
John Millman Form
John Millman gelang mit dem Sieg über den Superstar Roger Federer die Sensation des Turniers. Es war für Millman der erste Sieg über einen Top-10-Spieler in seiner Karriere. 47 Winner schlug der ungesetzte Australier, 65 waren auf Seiten von Federer. Allerdings unterliefen dem Schweizer 76 (!) ungezwungene Fehler, der Australier leistete sich dagegen bloß 28 Unforced Errors, womit er Federer schließlich in die Knie zwingen konnte. Zudem gilt Millman auch als ein guter Returnspieler und führt bei den US Open 2018 sogar die Break-Statistik an. 28-mal hat er seinem Gegenüber den Aufschlag abgenommen, im Schnitt also 7-mal pro Match. Millman steht in dieser Saison bei 34:20-Siegen, auf Hartcourt lautet seine Bilanz 11:6.
Der Australier konnte auf der ATP-Tour noch kein Turnier gewinne, war allerdings bereits 11-mal auf der zweitklassigen Challenger-Ebene erfolgreich. Doch all das war vor den US Open 2018 und ganz besonders vor dem größten Sieg seiner Karriere gegen Roger Federer. Hat der 29-jährige nach diesem Husarenstreich noch genügend Benzin im Tank, um eine weitere Sensation zu schaffen oder endet das Millman-Märchen im Viertelfinale?
Head-to-Head
Diese sonst sehr hilfreiche Statistik gibt diesmal wenig Aufschluss, da es bisher erst ein Match zwischen den Spielern gab. Das entschied Djokovic im Queen’s Club auf Rasen im Juni dieses Jahres ganz glatt mit 6:2, 6:1 für sich. Kann der Underdog den großen Favoriten diesmal mehr fordern oder wird es wieder eine klare Angelegenheit?
Unser Wett-Tipp
Novak Djokovic geht für die Buchmacher natürlich als haushoher Favorit in diese Begegnung – dementsprechend niedrig sind die Wettquoten (1,06 bei X-Tip) angesetzt. Wir stimmen zu und empfehlen Ihnen, auf einen Dreisatz-Sieg des Serben zu tippen, was bei Tipico immerhin eine 1,50-Quote gibt.
