Bwin – Streit um die 3. Bundesliga

Der DFB hat vor wenigen Tagen eine exklusive Zusammenarbeit mit dem bekannten Wettanbieter bwin bekannt gegeben. Der Buchmacher wird Generalpartner der 3. Bundesliga. Der Vertrag zwischen bwin und dem deutschen Fußball-Bund läuft vorerst für zwei Jahre, sprich für die Spielzeiten 2017/18 und 2018/19.

Die Kooperation wird sicherlich von allen Clubs im weitesten Sinne positiv betrachtet, doch es reget sich auch Widerstand – vor allem beim FC Hansa Rostock. Weshalb dies so ist, wollen wir in den folgenden News aufklären.

Die offizielle Sichtweise des DFB

Beim Deutschen Fußball Bund ist man hochzufrieden, schließlich ist bwin der erste Generalpartner für die 3. Bundesliga überhaupt. Im Vorfeld wurde lediglich eine kleinere Zusammenarbeit mit der Deutschen Telekom vereinbart. „Wir freuen uns, mit bwin einen starken Unterstützer für die Vereine gewonnen zu haben. Die Partnerschaft ist für die 3. Liga ein großer Schritt und ein starkes Signal. Zum ersten Mal profitieren die Vereine von einer gemeinsamen Vermarktung. Das unterstreicht nach dem Einstieg der Telekom erneut, welch positive Entwicklung die 3. Liga genommen hat und über welchen Stellenwert sie mittlerweile verfügt“, erklärte Peter Frymuth, als DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung für die 3. Liga zuständig.

Das Engagement von bwin wird werbetechnisch auf mehreren Kanälen belohnt. Das Logo des Buchmachers wird auf allen Ärmeln der Trikots der Drittliga-Mannschaften zu sehen sein. Des Weiteren erhält bwin freie Werbeflächen in den Stadien und darf die Onlineplattformen der Vereine für die eigene Werbung nutzen.

Aufgrund der Kurzfristigkeit wird den Clubs jedoch kein Zwang zur bwin Werbung auferlegt. Lediglich auf den Trikots muss der Sponsor ersichtlich sein. Alle anderen Leistungen sind in der kommenden Saison noch freiwillig. Ein Zwang besteht erst für das Spieljahr 2018/19.

Sunmaker und der FC Hansa Rostock – es regt sich Widerstand

Komplett auf dem falschen Fuß wurde der FC Hansa Rostock erwischt. Es gibt zahlreiche Wettanbieter, die sich im deutschen Spitzenfußball als Premium Partner der Clubs engagieren. An der Ostseeküste ist den Verantwortlichen nun aber ein ganz großer Coup gelungen. Sunmaker wird den FC Hansa in der kommenden Saison als Haupt- und Trikotsponsor unterstützen. Die bwin Kooperation kommt für die Rostocker somit zu einer absoluten Unzeit. Fakt ist, die Kicker müssen in der kommenden Spielzeit mit zwei Unternehmen auf den Shirts auflaufen, die eigentlich in direkter Konkurrenz zueinander stehen. Entsprechend erbost sind die Hansa-Bosse.

Dass uns fünf Wochen nach dem Vertragsabschluss mit unserem Hauptsponsor ‚Sunmaker‘ mitgeteilt wird, dass ein anderer Wettanbieter Hauptpartner der 3. Liga wird, ist extrem ärgerlich – vor allem vor dem Hintergrund, dass dem DFB unser Hauptsponsor bekannt war“, so Robert Marien, Vorstandsvorsitzender des F.C. Hansa Rostock.

Christian Hüneburg, Vorstand für Finanzen und Verwaltung, ergänzt: „Wir begrüßen generell die Vermarktung des ligaweiten Logo-Rechtes durch die Vermarktungsabteilung des DFB. Schwierig wird es, wenn vereinseigene Rechte wie Banden, Ärmel oder Tickets im Gesamtpaket enthalten sind. Wir können uns den geforderten Nachlass von über 50% auf Werberechte des Vereins schlichtweg nicht leisten. Durch die Vermischung von Liga- und Vereinsrechten verbessert sich unsere finanzielle Situation durch diesen Deal nicht.“

Ab sofort befinden wir uns in einer Liga der zwei Geschwindigkeiten, in der einige Vereine finanziell begünstigt werden und andere nicht. Ich denke, es steht außer Frage, dass der F.C. Hansa Rostock einen großen Anteil zur Aufwertung der 3. Liga und deren öffentlichen Wahrnehmung beiträgt. Unsere Zahlen im Mitglieder-, Zuschauer- und Social Media-Bereich sprechen für sich und sind wesentliche Faktoren, die für ein erhöhtes öffentliches Interesse an der 3.Liga und eine höhere Attraktivität sorgen. Insofern kann es nicht sein, dass wir nun gleich zweifach indirekt bestraft sind. Zum einen erhalten wir nur bedingt finanzielle Mittel aus der Hauptpartnerschaft und zum anderen sieht unser neuer Hauptsponsor durch den Einstieg eines anderen Wettanbieters nachvollziehbarerweise seine Exklusivität gefährdet. Aus Solidarität zu unserem Hauptsponsor haben wir uns deshalb auch dafür entschieden, nicht für das Gemeinschaftsfoto aller Drittligisten zur neuen Hauptpartnerschaft zur Verfügung zu stehen“, so Robert Marien.

Ob Sunmaker Sportwetten aufgrund des bwin Vertrages irgendwelche Konsequenzen ziehen wird, ist noch nicht bekannt.

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